mein blog back - das sind storys über
          
         
   Begebenheiten und Begegnungen die ich bei meiner Arbeit vor der Bühne
              und auch Backstage erlebt habe. 
              In loser Folge soll  eine Sammlung von Geschichten entstehen zur Unterhaltung,
                nicht nur für
                Szenekundige.
                
              Storys die bald hier zu lesen sind:
                
          Mit Roy Haynes im Waschsalon
          Wie ich zur Jazzphotographie kam
          
          
          Bei uns ist auch montags was los, mit Betty Carter! 
 Betty Carter  * 16. Mai 1930 in Flint/Michigan; † 26. September 1998 in New York City
          Bei ihrem Konzert  in  Ludwigshafen  12. Mai 1997, war ich war als Fotografin dabei. Diese Zeilen habe ich nach dem Konzert an eine Freundin gefaxt. 
  
  Hallo, G ...
  Stell dir vor, es ist Montag 21:00 Uhr, eine Freejazz Band hat gerade unter tosendem Beifall ihr Konzert beendet. Auf den Gängen Backstage ist Betty unterwegs,  nervös wie vor jedem Auftritt.
    Dazu kommt das sie mit einer neuen Besetzung unterwegs ist. 
    Da sieht sie einen „weißen Mann“ mit einem T-Shirt und dem Aufdruck no Swing…
 Sie kocht, ist außer sich, das ist zu viel es reicht… Minuten später
      ….three "White Guys" stehen in der Tür zu ihrer Garderobe und flehen sie an sich zu beruhigen, ohne Erfolg.
      Nein sie will nicht auftreten, auch die Gage braucht sie nicht.
      NO SHOW ...ist ihre Entscheidung.
  
      Eine Katastrophe für jeden Veranstalter….  Wie kann die Situation gerettet werden? Der Schlagzeuger der Band hatte eine Idee! Das Publikum muss Betty wollen (show her that you really want her), klatschen, rufen, toben.
      Uli der Backstage war kommt über die Bühne auf mich zugelaufen und ruft: Marianne, komm schnell her…“was ist los frage ich“ ? Du musst alle Leute von der
      „Feuerwache“ reinholen die im Foyer sind, die müssen vor Ende der Pause  in den Saal reinkommen und „Stimmung“ machen. Ja, so war es dann auch, Betty kommt auf die Bühne,  vollkommen „aus der Form“ doch nach dem ersten Song
      hat sie es gepackt.
      Sie dirigiert ihre Musiker mit „Zuckerbrot und Peitsche“ es ist auch zu sehen wie ihre Emotionen  mit ihr Achterbahn fahren. Trotzdem, wir haben es überlebt,
      die Musiker und Betty auch.
      Ein denkwürdiges Ereignis und ein außergewöhnliches Konzert!!
      Jetzt ist es 1:44 Uhr und ich werde noch mal darüber nachdenken was ich heute gelernt habe. (Nachdem ich einen kräftigen Schluck
      aus der Baldrianflasche genommen habe.)
  
  Liebe Grüße, Marianne

            
          Betty Carter und Curtis Lundy in Ludwigshafen
        

Betty Carter in Montreux

cover photo cd and dvd by
Marianne Hamann-Weiss